Ein Ratgeber für Menschen wie Dich und mich. Lerne umzugehen mit den Tücken der Substitution. Berichte mir wie Du Deinen Weg gehst

Montag, 23. September 2013

STELL DIR VOR...

du hättest eine chronische Krankheit, sagen wir mal, DIABETES. Nun gingest Du zu einem Arzt und möchtest Dich behandeln lassen. Du brauchst dringend INSULIN...ABER  DER ARSCHZT SCHMEISST DICH RAUS....

Gibs nicht? DOCH! Vielleicht nicht mit DIABETES und Insulin, dafür aber mit einer genauso furchtbaren Krankheit. Ich spreche hier von Opiatempfindlichkeit bzw. Abhängigkeit von Opiaten. Entstanden aus unterschiedlichsten Gründen. Dazu braucht es keine Herionkarriere oder Junkyvergangenheit. Eine Opiat oder Morphinabhängigkeit hat man heutzutage sehr schnell. Logisch, das Zeug ist ja auch hochpotent. Nun hat man glücklicherweise erkannt das man diesen Menschen mit Substitutionspräparaten (Methadon, Bubrenorphinhaltige Medik. zB. Subutex, Subuxone) helfen kann. Codein spielt bedauerlicherweise in der Substitution keine Rolle mehr. Methadon wurde von der WHO in die Liste der unentbehrlichen Arzneimitteln aufgenommen. Die Substitutionsbehandlung ist in der westlichen Welt auch von den Regierungen anerkannt. Für den betroffenen Patienten aber heißt das noch lange nicht das er die Chance auf eine angemessene Behandlung erhält. Besonders in ländlichen Gebieten gibt es einen Mangel an Ärzten die bereit sind Patienten zu behandeln. Dazu kommt noch das der Arzt die Teilnahme eines Fachkurses nachweisen muss. In diesem Fachkurs geht es aber nicht wie man meinen sollte um Feinheiten der Suchterkrankung, es geht vielmehr um Modalitäten der Abrechnung usw.LINK RICHTLINIEN DER BUNDESÄRZTEKAMMER ZUR SUBSTITUTION
Der Arzt muss der KV (Kassenärztl. Vereinigung) seine fachliche Befähigung nachweisen. Viele oder die meisten Mediziner wollen weniger Bürokratie und die Substitution bringt aber ein MEHR an Bürokratie. Außerdem stehen die Doktoren mit einem Bein oft im Knast weil der Gesetzgeber nur wischi waschi Gesetze und Richtlinien gemacht hat. Das BtMG steht dann oft auch im Weg. So kann ein Arzt der einem Patienten im Rahmen der Subst.-Behandlg. Methadon verordnet plötzlich mit der Staatsanwaltschaft unangenehm in Berührung kommen weil ebendieser Patient verstarb. Gibt es nun im Umfeld des Verstorbenen Hinweise auf BtM und in der Gerichtsmedizin wird dies bestätigt, dann hat der Arzt immer mit dem Besuch der Kripo zu rechnen. Nun kann das in einer Großstadt auch etwas "lockerer" von der Staw. gehandhabt werden. Tatsächlich aber ist im ländlichen Umfeld kein Arzt gewillt sich während der Praxiszeiten mit der Strafverfolgungsbehörde ausseinander zu setzen. Hier ist durch den Gesetzgeber deutlich Regelung angemahnt. Allerdings haben sich in der Vergangenheit dummerweise einige wenige (dafür aber durch die Presse hochgepuscht) Ärzte durch eine allzu lockere Verschreibung und auch durch illegale Verkäufe von Suchtstoffen an Abhängige strafbar gemacht. Dies war der Sache nicht sonderlich dienlich. Aber auch die Pionierarbeit einiger Mediziner, die in den 90er Jahren CODEINSAFT an Süchtige verordnet haben, sind dadurch ins schiefe Licht geraten. Tatsächlich aber muss man klar sehen: Der ländliche Raum braucht qualifizierte Ärzte die Substitutionsprogramme anbieten. Wobei das Wort "Programm" mich irgendwie stört. Besser Substitutionsbehandlung sagen, oder?



1 Kommentar:

  1. Endlich mal wieder was Neues. Bin gespannt wie es weitergeht.
    Gruss Polalady

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